Der kamerunische Rapper Général VALSERO kommt in die Hauptstadt. Am Freitag, den 25.10.2024 spielt er ab 18:00 Uhr im Panke Club in Berlin-Wedding. VALSERO ist einer der Rap-Größen des kamerunischen “Rap engagée” und thematisiert soziale und politische Missstände mit seiner Musik. Sein Lied Lettre au Président (Brief an den Präsidenten) machte ihn 2009 afrikaweit bekannt und zum Staatsfeind Paul Biyas – Kameruns amtierender Präsident, der sich seit 42 Jahren an die Macht klammert und damit länger im Amt ist als jedes andere Staatsoberhaupt der Welt.

RAP-Konzert / 25.10.2024 / Panke-Club Berlin-Wedding

Nach den Präsidentschaftswahlen 2019 ruft VALSERO die Bevölkerung dazu auf, die Wiederwahl Paul Biyas nicht anzuerkennen. Kurze Zeit später wird er, als er mit seiner achtjährigen Tochter in Kameruns Hauptstadt Yaoundé spazieren geht, brutal verhaftet. Ohne Gerichtsverfahren sitzt er zehn Monate im Gefängnis. Heute lebt er im Exil in Belgien, da er in Kamerun nicht mehr sicher ist.

VALSERO ist seinem radikalen Kampf gegen das politische System treu geblieben. Insgesamt 3 Alben hat er veröffentlicht, sein Rap-Sound ist mal anklagend und kämpferisch, mal melancholisch und nachdenklich.

2024 tourt er mit seiner neu veröffentlichten Single „Par Amour“, mit dem Slogan „Prison didn’t break me“ durch Europa. Mit seinem Konzert am 25.10 in Berlin, ruft er die kamerunische Diaspora zu mehr Verantwortung, Solidarität und Mobilisierung gegen die Regierungsführung in Kamerun auf.

Das Konzert wird vom Eventteam Lagkam organisiert und durch den Verein Initiative Perspketivwechsel eV. unterstützt.

Kinder jeden Alters hüpften am 08. Juli 2024 im Garten der Kulturfabrik Moabit herum und verbrachten bei Siebdruck, Kinderschminke und Kindertanz einen wundervollen Nachmittag.  Für die Erwachsenen gab es einen Infomarkt, auf dem sich Vereine vorstellten, die sich gegen Diskriminierungen im Sport stark machten, eine Podiumsdiskussion zu Widerstandsstrategien gegen anti-Schwarzem Rassismus im Fußball sowie ein Hip Hop Konzert der Swag Jam und Hobskur.

Bei der Podiumsdiskussion mit Pablo Thiam (ehemaliger Profi-Spieler und langjähriger Funktionär auf Vereinsebene), Rachel Esinam Etse (u.a. Bildungsreferentin für Zusammen1/MAKKABI Deutschland e.V. im Bereich der Antidiskriminierungsarbeit im Fußball) und David Zabel (u.a. Beirat Kultur und Sport der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. und Gründungsmitglied von Streetbolzer e.V.) erklärten die Teilnehmer*innen eindrücklich wie stark anti-Schwarzer Rassismus im Fußball eingeschrieben ist und, wie sie dafür kämpfen Schwarze Spieler*innen zu empowern.

„Wichtig wäre es für mich gewesen, jemanden zu haben, der mir den Weg ebnet, der mich unterstützt. Und das ist genau das, was auch Spieler*innen brauchen. Mehr Repräsentanz zu haben, dass man sichtbar wird, dass ich da zu jemanden hingehen kann, der ähnliche Erfahrungen hat, das ist so viel Wert“, erklärt Rachel Esinam Etse.

Moderiert wurde das Podium von Amina Hikari Fall.

Neben dem interessanten und produktiven Austausch  gab es zudem eine Verköstigung kamerunischer Spezialitäten und zum Abschluss im Innenbereich der Kulturfabrik ein Konzert mit Swag Jam und Hobskur.

Vielen lieben Dank an alle, die diesen schönen Tag möglich gemacht haben!!

Die Veranstaltung war Teil des Fußballkultursommerfestivals.

Mit der zunehmender Kälte sehnen sich viele von uns bereits nach den langen hellen Sommertagen. Für uns war der letzte Sommer vor allem deswegen besonders, weil wir zum ersten Mal das Mini-Festival „Street Connection“ in Berlin-Wedding veranstalteten. Im Rahmen des Kultursommerfestivals haben wir den Nettelbeckplatz am 25. August 2023 im pinken Glanze erstrahlen lassen und die Bühne mit Sounds aus West- und Ostafrika gefüllt.

Street Connection war ein Nachmittag voller Poesie, Beats und leckerem Essen. Von Mali, über Guinea, Nigeria, Kamerun und Uganda stellten Künstler*innen ein Stück ihrer Kultur, Sprachen und Musikgeschichte vor. Von 16:00-21:30 feierten wir mit rund 800 Besucher*innen zu Boom Bap von the 3PLT Collective, lauschten der Theaterperformance von Serge Fouha, groovten auf Hip Hop Beats von Hobskur und The Swag, tanzten zu Afropop von Jaqee Nakiri und staunten über die afrofuturistische Performance von Astan Ka und Exocé Existe.

 

Wir waren beim Berliner Entwicklungspolitischen Bildungsprogramm (benbi) dabei! Nach vier Jahre Pause haben wir wieder Workshops auf dem benbi durchgeführt. Unter dem Thema „Miteinander Leben“ haben unserer Referent*innen Peter Nfon und Cynthia Mungo Shey ein Angebot zum Thema Müll & Koloniale Kontinuitäten entwickelt:

Das stinkt! Koloniale Kontinuitäten in der Müllentsorgung.

Täglich werden in Deutschland Tonnen von Müll produziert. Warum landet so viel davon in Ländern des Globalen Südens? Wir nehmen die Entwicklung von Müllentsorgung unter die Lupe und untersuchen, was koloniale Strukturen mit dem heutigen Abfallmanagement zu tun haben. Und wir erfahren, welche Auswirkungen der Müll auf das Leben von Menschen dort hat. Was soll sich ändern?

Wie jedes Jahr fand das benbi im FEZ in der Wuhlheide statt. KATE e.V. koordiniert das benbi zusammen mit zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und Bildungsreferent*innen.

Unser Angebot kam bei den teilnehmenden Schüler*innen gut an und füllt thematisch eine Lücke hinsichtlich Workshops der politischen Bildungsarbeit zum Thema Müll. Mit vielen interessanten Diskussionen & Anregungen im Gepäck, werden wir unser Angbeot nun weiterentwickeln und hoffen es bald auch an Berliner Schulen anbieten zu können.

Hier einige Impressionen von unsere Zeit auf dem benbi:

 

Im Oktober sind wir mit unserem Büro ins Global Village gezogen. Im Global Village in Berlin-Neukölln arbeiten rund 50 entwicklungspolitische und migrantisch-diasporische Vereine und Initiativen zu unterschiedlichen Themen globaler Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Diversität.

Unsere jährliche Vereinssitzung am 06. November 2022 war somit auch gleichzeitig unsere Einweihnungsparty in den neuen Räumlichkeiten. Nach der Präsentation der Projektaktivitäten in Deutschland und in Kamerun, haben wir zudem einen neuen Vorstand gewählt.

Flaubert Djateng, der bereits seit 2020 Vorstandsvorsitzender des Vereins ist, wird nun von Amejo Dick und Alma Seiberth als neue Vorstandsvorsitzende unterstützt.

Flaubert Djateng ist Leiter des Zenü Network in Bafoussam, Kamerun. Zenü Network ist ein Netzwerk von Akteuren der Zivilgesellschaft, die sich für soziale Transformationsprozesse einsetzt.

Amejo Dick ist Geschäftsführerin des Vereins Togogoeson e.V. in Berlin und setzt sich für digitale Bildung in Togo und Deutschland ein.

Alma Seiberth arbeit als Projektkoordinatorin bei Kulturprojekte Berlin. Die Institution kooperiert mit Berliner Museen, Bühnen, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen ua.

Vielen Dank an Flaubert Dyateng, Ameyo Dick und Alma Seiberth für die Annahme der Wahl zum Vorstand.

Wir waren am Wochenende auf dem 6. Umbenennungsfest der M*straße in Berlin Mitte. Es gab  Redebeiträge, Austausch, Poetry, Performance und Konzerte.

Der 1706 vergebene Name M*straße geht auf die Fremdbezeichnung für die Menschen afrikanischer Herkunft zurück, die zumeist schon als Minderjährige verschleppt wurden und in den nahegelegenen Palais der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt dienen mussten.

Das Berliner Bündnis Decolonize Berlin, bestehend aus verschiedenen aktiven Initiativen aus dem Bereich, fordert seit vielen Jahren, dass die Straße in Würdigung einer afrodeutschen Persönlichkeit des Widerstands gegen Kolonialrassismus umbenannt wird. Symbolisch wurde die Straße zu Ende der Veranstaltung in Anton W. Amo Straße umbenannt: Anton Wilhelm Amo (geboren 1703 in Ghana) war der erste Schwarze Akademiker in Deutschland und Preußen. Er lehrte u.a. an der preußischen Universität Halle.

Ähnlich wie hier in Berlin kämpft in Douala, Kamerun, André Blaise Essama seit Jahren für die Dekolinisierung der Hafenstadt von deren sichtbaren kolonialen Spuren. Er fordert die Abschaffung der Monumente aus der Kolonialzeit und dafür die Würdigung von kamerunischen Widerstandskämpfer*innen. Der Aktivist sitzt derzeit aufgrund seiner Aktionen im Gefängnis. Wir erzählen u.a. von Essamas Engagement in unserem Comic WIDERSTAND. Drei Generationen antikolonialer Proteste in Kamerun.

 

 

Am Samstag früh fuhren wir zusammen mit anderen entwicklungspolitischen Initiativen und vielen weiteren engagierten Menschen im Sonderzug von Berlin nach Dresden, um für Vielfalt und gegen Rassismus in unserer Gesellschaft einzutreten. 40 000 Menschen – hauptsächlich aus Sachsen – folgten an dem Tag dem Demoaufruf des #unteilbar-Bündnisses. So ein Tag tut gut und macht Mut… Spätestens als wir die Elbe zum zweiten Mal überquerten und wir die erste Brücke noch voller Demonstrierenden sahen!

 

 

Initiative Perspektivwechsel e.V. veranstaltet am 23.08.2018 im Rahmen des ivorisch-deutschen Begegnungsprojekts Start-up ArtMagica 2 des Ludwig-Wolker-Hauses in Berlin einen Workshop zum Thema Migration und Bewegungsfreiheit.

Sind wir alle Migrant*innen?

Anhand der Zeitstrahlmethode von glokal e.V. und eigener Migrationserfahrungen wollen wir mit den Workshop-Teilnehmenden die historischen Ursachen von globalen Migrationsbewegungen diskutieren sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Migrationspolitik und -Erfahrung in unterschiedlichen zeitlichen Epochen und aus unterschiedlichen Perspektiven herausarbeiten.

 

Wir waren auf der von AfricAvenir International e.V. organisierten Fachtagung „Decolonizing EZ! Neue Impulse für afrikabezogene entwicklungspolitische Bildungsarbeit„. Vor allem der Workshop von Dr. Boniface Mabanza zum Thema „Keine Zukunft ohne neue Afrikanisch_europäische Wirtschaftspartnerschaften“ hat uns besonders gut gefallen und in Bezug auf unser Bildungsprojekt zur Ressourcenungerechtigkeit inhaltlich viel gebracht. Er gab uns ausführlichen Einblicke in die neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit ehemaligen afrikanischen Kolonien. Angeblich sollen sie sogenannte „Freihandelszonen“ zugunsten von EU-Produkten und Rohstoffeinfuhr ausbauen. Dabei allerdings werden sowohl den Export als auch den interregionalen Handel afrikanischer Länder extrem eingeschränkt bzw. beeinträchtigt.

Dr. Boniface Mabanza ist führender Experte und Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg, die Lobby- und Kampagnenarbeit zur sozioökonomischen Gerechtigkeit im südlichen Afrika durchführt. Seit Jahren setzt er sich für einen konsequenten Perspektivwechsel insbesondere in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen afrikanischen und europäischen Ländern und der EU ein. Er prangert Ausbeutungsstrukturen und das Nachwirken kolonialer Mechanismen, ebenso wie rassifizierte Stereotype in gesellschaftspolitischen Verhältnissen an.

Seit Juni haben wir neue Arbeitsräume! Und was für welche! Mit Blick über ganz Berlin teilen wir mit 15 anderen Initiativen die Räumlichkeiten der ZUsammenKUNFT im 15. und 16. OG des ehemaligen Hotels Bel Air in Kreuzberg. Dort können wir künftig unsere Workshops anbieten und weitere Veranstaltungen organisieren. Der Ort bietet Platz für 100 Personen.

Die ZUsammenKUNFT versteht sich als ein Modellprojekt für das gemeinschaftliche Zusammenleben von Kulturschaffenden, geflüchteten Neu-Berliner_innen sowie Alt-Berliner_innen. In dem Gebäude sind seit Dezember 2015 leere Wohnflächen unter Verwaltung des DRK zu einer Notunterkunft für rund 400 Geflüchtete umfunktioniert worden. Die beiden leerstehenden obersten Etagen wurden in Abstimmung mit einem Expertenbeirat mit kulturellen und sozialen Projekten, Initiativen, Künstlerkollektiven und NGOs belegt, die sich mit dem Thema Flucht und Migration inhaltlich beschäftigen.