Ganz hinten in den Hackeschen Höfen, im Haus Schwarzenberg, liegt die Galerie Neurotitan, einer der wenigen Orte in Mitte, die noch den unverwechselbaren Charme eines autonomen Kunstortes hat. Die Galerie bietet Künstler*innen eine Möglichkeit ohne kommerziellen Druck zu arbeiten sowie sich zu präsentieren. Sie liegt hinter dem wunderschönen Neurotitan-Shop, eine Fachbuchhandlung für Grafikdesign, Comic und Illustration, aber auch allerlei künstlerischer Schnickschnack wie T-Shirts, Taschen oder Postkarten sind hier zu finden.

Unsere Wanderausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ war im Rahmen der Ausstellung „Gegen den Strich“ im August und Anfang September hier zu sehen:

„Wem gehören Lebensgeschichten und wer darf sie wie erzählen? Diese Frage zieht sich als roter Faden durch die in dieser Ausstellung zusammengeführten Graphic Novels: gelebt von Patricia Vester, Luchadoras – Kämpferinnen von Paola Reyes und Steffi Wassermann sowie Widerstand – Drei Generationen antikolonialer Protest in Kamerun des Vereins Perspektivwechsel. Gegen den Strich beleuchtet die in den grafischen Erzählungen aufgezeigten Perspektiven des antikolonialen Erinnerns und Widerstands“ (Neurotitan).

Am Tag besuchen rund 500 Personen die Ausstellung „Gegen den Strich“ und es gab im Rahmen des Projektes eine offizielle Ausstellungseröffnung sowie einen Tag des Denkmals, an dem Hilaire Djoko von unserem Verein mit den Besucher*innen ins Gespräch kam. Das Neurotitan hat eine große Reichweite und die Ausstellung war in einigen Veranstaltungsempfehlungen gelistet, so dass viele Interessierte am Thema vorbei kamen. Die Galerie war aber auch insofern ein spannender Ausstellungsort, da eine Menge internationale Tourist*innen sie besuchen und wir nach der Ausstellung einige Anfragen für die englische Version des Comics erhalten haben.

Nach dem Neurotitan wanderte unsere Ausstellung Anfang September ein Stückchen weiter in den Norden Berlins – in die Schiller-Bibliothek in Berlin-Wedding. Die öffentliche Bücherei liegt zentral im Wedding gegenüber vom Leopoldtplatz und wird vor allem von Jugendlichen und Familien besucht. Unsere Ausstellung stand knapp zwei Monate im Foyer der Bibliothek direkt gegenüber von der Kinderbuchabteilung.

Vielen Dank an das Team des Neurotitan und der Schiller-Bibliothek für die Möglichkeit bei euch auszustellen!

Hier noch ein Artikel zur Ausstellung „Gegen den Strich“ in der n.d: „Die widerständigen Momente im Kolonialismus“

2024 gefördert durch:

Zu den Themen anti-Schwarzer Rassismus, Kolonialismus und antikolonialer Widerstand. Neue Termine im Sept. und Dez.! Erstmals in Präsenz und auf Englisch.

Von März bis Ende Mai 2024 steht unsere Wanderausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ im Stadtlabor Göttingen – Wege zur kolonialkritischen Stadt. Das Stadtlabor Göttingen ist ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft, Kulturinstitutionen und zivilgesellschaftlichen Gruppen und bietet einen Raum, um verschiedene Perspektiven aus dem Globalen Süden, Osten und Norden zu versammeln, bereits bestehendes und entstehendes Wissen zu vernetzen und Gedenken zu gestalten.

Begleitend zu der Wanderausstellung organisierten wir vom 26.- 28. April 2024 eine Fortbildung für Multiplikator*innen aus der Region. An drei Tagen vermittelten wir unsere Workshop-Methoden sowie Hintergrundwissen zu antikolonialem Widerstand in Kamerun. Die Teilnehmer*innen waren sehr engagiert und haben die Fortbildung mit kreativen Ideen zu dem von uns entwickelten Konzept sowie durch ihre eigenen Erfahrungen in der Bildungsarbeit bereichert.

Wir danken allen Teilnehmer*innen für den Austausch und ihre großartige Präsenz während der Fortbildung. Wir hoffen sehr, dass ihr bald die Möglichkeit habt das Workshopkonzept auszuprobieren oder bei einem Workshop bei uns in Berlin zu hospitieren.

Ermöglicht wurde die Fortbildung durch eine Kooperation zwischen dem  Stadtlabor und der DGB-Jugend in Göttingen.

 

Viel zu früh ist die Grafikdesignerin Golnar Mehboubi Nejati im Januar 2024, nach einer langjährigen Krebserkrankung, verstorben. Golnar arbeitete seit 2009 als Grafikerin. Mit ihrer Kollegin Marion Reis gründete sie 2020 die Grafikagentur vizibil und begleitete viele Vereine und gemeinnützige Organisationen bei der Umsetzung ihrer Projekte. Für unsere Wanderausstellung „Zwischen Rebellion und Petition“ erarbeiteten Golnar und Marion 2020 das visuelle Konzept. Wir waren  absolute Anfänger*innen im Ausstellungsbereich, doch die beiden hatten sehr viel Geduld und gaben sich große Mühe auch die noch so absurdeste Idee von uns umzusetzen.

Neben der Wanderausstellung erarbeiteten Golnar und Marion auch die Grafik für unseren Comic „Widerstand. Drei Generationen antikolonialer Protest in Kamerun“, sowohl für die Eigenpublikation als auch für die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Die Zusammenarbeit war stets von viel Empathie, Spontanität und Gelassenheit gekennzeichnet.

Wir sind dankbar, dass wir mit Golnar zusammenarbeiten durften und unsere Projekte von ihren Ideen und Kreativität geprägt sind.  Ihren Freund*innen und ihrer Familie möchten wir unser herzliches Beileid ausdrücken.

Die Ausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ stellt Geschichten des antikolonialen Widerstands in Kamerun vor. Drei Widerstandskämpfe stehen exemplarisch für verschiedene Generationen und soziale Gruppen, die sich gegen Kolonialismus und dessen Erbe wehr(t)en. Sie machen das Ausmaß rassistischer Kolonialpolitik Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens im Kamerun deutlich.

Termine für Berlin November/Dezember 2023

Vom 16.11 – 30.11 2023 in der Mittelpunktbibliothek, Schöneberg.

Vom 01.12. – 29.02.2024 im Global Village in Neukölln.

Hier einige Eindrücke vom Aufbau der Ausstellung aus der Mittelpunktbibliothek in Berlin-Schöneberg mit unserem neuen Kollegen, dem Freiwilligen Enock:

Wir haben unsere Projekte im Herbst bei zwei Veranstaltungen von Partnerorganisationen in Berlin vorgestellt. NARUD e.V. organisierte am 19. September den Internationalen Tag für Zivilcourage auf dem Leopoldplatz in Berlin-Wedding. Rund 15 Organisationen stellten ihre Arbeit vor. Bei einem Bühnenprogramm trat unter anderem der Berliner Rapper Matondo auf, der sozialkritischen und politischen Rap macht und dessen Lied „Spuren der Kolonialzeit“ auch in unserer Ausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ gezeigt wird. Die Veranstaltung fand zum sechsten Mal auf dem Leopoldplatz statt.  Im Gespräch mit Besucher*innen und anderen teilnehmenden Organisationen, konnten wir uns vernetzen und zu Anti-Rassimus, Zivilcourage und Demokratiebildung austauschen.

Am 08. Oktober waren wir auf Einladung der Organisation Source d’espoir e.V. mit einem Infostand auf einem Kulturfest in Heinersdorf in Pankow. Es war ein wunderschöner Nachmittag mit vielen Besucher*innen und tollem Bühnenprogramm. Der Verein Source d’espoir engagiert sich unter anderem zum Thema Muttersprachen und bietet Workshops an, in denen Kinder und Jugendliche ihre Muttersprachen erlernen können. So steht auf ihrer Homepage: „„Muttersprache ist Identität, ist Heimat. Ist der Bezug zu Familie und persönlichen Wurzeln…“

Bei beiden Veranstaltungen haben unsere Kultursommerfestival-Banner vom Event „Street Connection – La poèsie de l’Afrique“ die Bühnen verschönert. Für unser Mini-Festival im August hatten wir zwei Meter lange Banner produziert auf denen Bilder und Zitate von afrikanische Musiklegenden zu Kolonialismus, Rassimus und antikolonialen Widerstand zu lesen sind. Während beim Event auf dem Leopoldplatz Angelique Kidjos Bild die Bühne zierte, waren in Pankow Fela Kuti und Miriam Makeba zu sehen.

 

Nach Hamburg (2021) und Bremen (2023) hat es uns erneut hoch in den Norden Deutschlands verschlagen. Die Wanderausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ war zu Gast in Wilhelmshafen. Für einige Wochen stand sie im Foyer einer Integrierten Gesamtschule in der Küstenstadt. Neben den Schüler*innen der Gesamtschule konnte auch die allgemeine Öffentlichkeit zum Besuch der Ausstellung in die Schule kommen.

Mehrere Schulklassen besuchten die Ausstellung gemeinsam mit ihren Lehrkräften und nutzen die interaktiven Elemente. Wir freuen uns riesig, dass die Ausstellung dort gezeigt werden konnte und danken dem Netzwerk deKOL und insbesondere Wilma Nyari, die es ermöglicht hat, dass unsere Ausstellung hier zu sehen war.

Gleich an drei Orten ist unsere Wanderausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ von Febraur bis April 2023 in Bremen zu sehen.

Am 24.02. wurde sie im Güterbahnhof Bremen mit rund 140 Besucher*innen und einem vielfältigen Programm eröffnet. Wilma Nyari, Initiatorin des Runden Tisches DeKolonialisierung und PoC in Wilhelmshaven, hielt eine einleitende Rede zum Thema. Jean Philippe Zock Zang, der alles rund um die Ausstellung in Bremen koordiniert, stellte im Gespräch mit Virginie Kamche (Afrika Netzwerk Bremen) die wichtigsten Thesen seines Buch über den kamerunischen UNP Politiker Ruben Um Njobe vor und sprach über seine Vision, wie koloniale Erinnerungsarbeit in Zukunft aussehen könnte. Eine Tanzgruppe aus der westlichen Region Kameruns und ein Liveauftritt der kamerunischen Sängerin Dora Decca rundeten den Abend künstlerisch ab.

„Zwischen Petition und Rebellion“ in Bremen

24.02 – 09.03 Güterbahnhof Bremen
11.03 – 06.04 Doku Blumenthal 
12.04 – 26.04  Jugendbildungsstätte LidiceHaus

Die Ausstellung kann an allen drei Orten kostenlos besucht werden und Schulklassen können geführte Touren buchen.

An alle Menschen in Bremen schaut vorbei! Wir freuen uns auf euer Feedback.

Möglich gemacht wurde diese tolle Tour durch Bremen vom Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), dem Afrika Netzwerk Bremen e.V. (ANB) und dem Lidice Haus.

Vielen herzlichen Dank dafür!

Hier ein Artikel über die Ausstellung im Weser-Kurier und eine kurze Videoreportage zu Virginie Kamche, die in Bremen gerade zur Frau des Jahres gekürt wurde.

Unsere Wanderausstellung Zwischen Petition und Rebellion – Auf den Spuren des antikolonialen Widerstands in Kamerun steht in diesem Frühjahr für zwei Monate in der Aula der Fritz-Karsen-Schule in Berlin Neukölln. Dort dürfen die Comic-Figuren Acha und Kenjo aus Douala wieder Schüler*innen in die Ausstellung begrüßen und wichtige Infos zum kamerunischen Kontext und zu kolonialen Kontinuitäten aus ihrer Perspektive vermitteln.

Die Ausstellung stellt Geschichten des antikolonialen Widerstands in Kamerun aus unserem Comic Widerstand vor. Drei Widerstandskämpfe stehen exemplarisch für verschiedene Generationen und soziale Gruppen, die sich gegen Kolonialismus und dessen Erbe wehr(t)en. Sie machen das Ausmaß rassistischer Kolonialpolitik Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens im Kamerun deutlich. Audio- und Videostationen sowie weitere Gestaltungselemente machen die Ausstellung dabei besonders interaktiv. Schüler*innen können sich an den Diskussionswänden beteiligen und ihre Ansichten zu verschiedenen Themen wie Erinnerungskultur, globaler Wirtschaft und Menschenrechten darstellen.

Als Begleitprogramm gibt unser Team drei Workshops vor Ort. Wir sprechen mit den Schüler*innen über den Zusammenhang von Kolonialismus und Rassismus  und besuchen gemeinsam die Ausstellung.

Acha und Kenjo haben am Wochenende das erste Jubiläum unserer Ausstellung Zwischen Petition und Rebellion – Auf den Spuren des antikolonialen Widerstands in Kamerun im FEZ Berlin gefeiert! Die Ausstellung wurde im Rahmen des Festivals ,,Afrika-Kontinent der Vielfalt“ gezeigt.

Wir durften auch Matti Foncha kennenlernen, den Sohn John Ngu Fonchas, ein wichtiger kamerunischer Politiker, für dessen Ehrung im öffentlichen Raum Doualas der Aktivist André Blaise Essama heute kämpft. Nach der Unabhängigkeit des Landes hat John Ngu Foncha sich um die
Wiedervereinigung der englisch und französisch kolonisierten Teile Kameruns bemüht und sich für die Rechte der englischsprachigen Minderheit eingesetzt. John Ngu Foncha kommt sowohl in unserer Ausstellung als auch in unserem Comic vor.

„Es ist eine große Freude hier in dieser Ausstellung zu sehen, was mein Vater, John N. Foncha, für die Befreiung Kameruns von Kolonialismus getan hat.“

Der Comic zur Ausstellung  ist übrigens in mehreren Buchläden erhältlich oder kann hier online bestellt werden.