GERMAN VERSION BELOW

by Enock Mwewa

It was interesting to offer a workshop on Waste Colonialism during the BENBI Project action week. I got to find out that young people are willing to take part in changing their world for the better if they get to know how. Even more interesting that some participants were learning of the word ‘Colonialism’ for the first time.

The BENBI which is short for the Berlin Development Education Policy Program has been taking place for a week long every autumn since 2000. It is coordinated by KATE e.V. team partnerships with other numerous organizations. In this comprehensive education concept, pupils are given the abilities to actively and self-responsibly help to create the future through global learning.  In 2024 the theme was Global Rights! What does that theme mean to you?

I Enock, as a Volunteer at Initiative Perspektivwechsel e.V. (IPW), signing up to offer workshops for the BENBI Project was one of the bravest things I have ever done. I compare the adrenaline the experience gave me to jumping out of a plane and then making my parachute while on the way down. I was scared but excited to do it. About six months of preparation for the action week, it all came down to one moment; 5 workshops, 4 in German language, 1 in English, and 104 total participants.

WASTE MANAGEMENT: A COLONIAL CONTUNITY

My topic was on Waste Colonization and Global Injustices which highlighted a form of colonial continuity that is hardly talked about. With relatively little information about the topic, I had to dig deeper to find useful data to use for workshop material. The main objective was to equip participants with knowledge on how waste has been used as a tool in widening injustices. To do this I had to put in mind both global North and global South perspectives. My format was a multimedia workshop with a blended approach of presentations and interactions with participants. Together with my mentor, Peter Nfon, we explored what colonialism is – to break the ice, resistance strategies then and now, Germany’s role/involvement in colonialism, and waste colonization as a form of colonial continuity.

We used examples in the used clothes industry and learned of actions taken in Zambia to solve plastic waste. Participants also shared their own call to actions to help solve the problem. Some facts that I found to get some numbers to the topic really hit me: Did you know that in Germany about 1.6 million tons of clothes are donated, recycled and/or thrown away every year? To put how much that means in perspective imagine filling up school buses with clothes and lining them up from Berlin to Munich and back.

LESSONS LEARNED

During the entire experience, I learned a lot from inside and outside the workshop room. Among the lessons I learned are that:

  1. There is no such thing as being overprepared. You can have everything in place but there is always a moment that requires spontaneous improvisation to address the situation. As such feel free to think outside the box whenever necessary.
  2. The world despite being in 2024 is on different timelines. And that is not just literally. Some regions have advanced rapidly while others continue to address challenges that are unique to them such as developing post colonization while dealing with colonial continuities.
  3. Think like a learner. As an educator you have to imagine yourself sitting on that chair, what could make your participation in a workshop worthwhile? When you answer those questions, it becomes much easier to develop learning material that other learners can find fulfilling.
  4. Paper tape is your best friend. I learned that I can practically use it for anything and everything during the workshop. As long as it sticks it can fix…

At the end of implementing the workshops I breathed a sigh of relief because “everything went not so bad”. Better than I anticipated.  I would do it again and again with the goal of doing better each time. The guidance and support from the rest of the IPW team made it a lot easier to achieve my objectives. The BENBI coordinators also held my hand throughout the process to ensure I had everything I needed.


Auf Deutsch

Es war interessant, während der Aktionswoche des BENBI einen Workshop zum Thema Müll-Kolonialismus anzubieten. Junge Menschen sind durchaus bereit, sich an der Veränderung ihrer Welt zu beteiligen, wenn sie wissen, wie. Für mich war es außerdem sehr interessant, dass einige Teilnehmer*innen das Wort „Kolonialismus“ an diesem Tag zum ersten Mal hörten.

Das BENBI, die Abkürzung für das Berliner Entwicklungspolitische Bildungsprogramm, findet seit 2000 jedes Jahr eine Woche lang statt. Es wird von KATE e.V. in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Organisationen koordiniert. In diesem umfassenden Bildungskonzept werden Schüler*innen befähigt, durch globales Lernen die Zukunft aktiv und selbstverantwortlich mitzugestalten. Im Jahr 2024 lautete das Thema Globale Rechte! Was bedeutet dieses Thema für euch?

Für mich, Enock, derzeit Freiwilliger bei  Initiative Perspektivwechsel e.V. (IPW), war die Durchführung der Workshops eines der mutigsten Dinge, die ich je in meinem Leben getan habe. Ich vergleiche das Adrenalin, das mir diese Erfahrung verschafft hat, mit einem Sprung aus einem Flugzeug und dem Öffnen meines Fallschirms auf dem Weg nach unten. Ich hatte Angst, aber ich war auch so begeistert, es tun zu dürfen. Nach sechs Monaten Vorbereitung auf die Aktionswoche war es endlich so weit: 5 Workshops, 4 in deutscher Sprache, 1 in Englisch, und insgesamt 104 Teilnehmer*innen.

ABFALLWIRTSCHAFT: EINE KOLONIALE KONTINUITÄT

Mein Thema war Müll-Kolonialismus, eine Form der kolonialen Kontinuität, über die kaum gesprochen wird. Da es relativ wenig Informationen zu diesem Thema gab, musste ich lange recherchieren, um nützliche Daten für das Workshop-Material zu finden. Das Hauptziel bestand darin, den Teilnehmer*innen Wissen darüber zu vermitteln, wie Abfall als Instrument zur Vergrößerung von Ungerechtigkeiten eingesetzt wird. Dazu musste ich sowohl die Perspektiven des globalen Nordens als auch des globalen Südens berücksichtigen. Mein Format war ein Multimedia-Workshop mit einem gemischten Ansatz aus Präsentationen und Interaktionen mit den Teilnehmern. Gemeinsam mit meinem Mentor, Peter Nfon, starteten wir zunächst mit einer interaktiven Übung, um herauszuarbeiten, was Kolonialismus ist und sprachen mit den Teilnehmer*innen über Widerstandsstrategien damals und heute, Deutschlands Rolle/Involvierung in den Kolonialismus und Müll-Kolonialismus als eine Form der kolonialen Kontinuität.

Wir zogen Beispiele aus der Altkleiderindustrie heran und ich präsentierte Aktionen in Sambia, die sich gegen Plastikmüll richten. Die Teilnehmer tauschten auch ihre eigenen Ideen zum Handeln aus, um zur Lösung des Problems beizutragen. Einige Fakten, die ich gefunden habe, um das Thema mit Zahlen zu untermauern, haben mich sehr beeindruckt: Wusstest du, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 1,6 Millionen Tonnen Kleidung gespendet, recycelt und/oder weggeworfen werden? Um die Bedeutung dieser Zahl zu verdeutlichen, stellt euch vor, du würdest Schulbusse mit Kleidung füllen und sie von Berlin nach München und zurückfahren.

GELERNTE LEKTIONEN

Während der gesamten Erfahrung habe ich sowohl innerhalb als auch außerhalb des Workshop-Raums eine Menge gelernt. Zu den Lektionen, die ich gelernt habe, gehört Folgendes:

  1. Man kann nicht übervorbereitet sein. Man kann alles vorbereitet haben, aber es gibt immer einen Moment, in dem man spontan improvisieren muss, um die Situation zu meistern. Deshalb sollte man immer bereit sein, über den Tellerrand zu schauen, wenn es nötig ist.
  2. Obwohl wir uns im Jahr 2024 befinden, läuft die Welt nach anderen Zeitplänen. Und das ist nicht nur wörtlich gemeint. Einige Regionen haben sich rasant entwickelt, während andere noch immer mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen haben, z. B. mit der Entwicklung nach der Kolonialisierung und dem Umgang mit kolonialen Kontinuitäten.
  3. Denke wie ein*e Lernende*r. Als Pädagog*innen musst du dir vorstellen, dass du selbst auf diesem Stuhl sitzt, was würde deine Teilnahme an einem Workshop lohnenswert machen? Wenn du diese Fragen beantwortest, wird es viel einfacher, Lernmaterial zu entwickeln, das andere Lernende als erfüllend empfinden können.
  4. Papierklebestreifen sind dein bester Freund. Ich habe gelernt, dass ich es während des Workshops praktisch für alles und jedes verwenden kann. Solange es klebt, kann man es reparieren…

Am Ende der Durchführung der Workshops atmete ich erleichtert auf, denn „alles lief gar nicht so schlecht“. Besser als ich erwartet hatte. Ich würde es immer wieder machen, mit dem Ziel, es jedes Mal besser zu machen. Die Anleitung und Unterstützung durch den Rest des IPW-Teams hat es mir sehr erleichtert, meine Ziele zu erreichen. Auch die BENBI-Koordinator*innen nahmen mich während des gesamten Prozesses an die Hand, um sicherzustellen, dass ich alles hatte, was ich brauchte.

Enocks Freiwilligendienst wird von Brot für die Welt gefördert.