Anfang Juli waren wir auf der Veranstaltungsreihe „Körper-Territorium: Theorie & Praxis des Territoriums, das uns bewohnt“ von FAIRBINDUNG e.V.  zu Gast. Das Kollektiv FairBindung setzt sich seit 2008 für eine nachhaltige, solidarische und global gerechte Welt ein. Sie verstehen ihre Arbeit als Beitrag zu einer sozial-ökologischen Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft.

HOBSKUR (Hilaire Djoko) stellte auf dem Event in der Prachttomate in Berlin-Neukölln unsere Arbeit in Deutschland und Kamerun vor. Das Publikum, das hauptsächlich aus Bildungsakteur*innen bestand, war sehr interessiert und wir konnten an diesem Abend rund zwanzig Comics auf Spendenbasis abgeben.

Neben uns stellte auch Mukanda Capoeira Angola seine tolle Empowerment-Arbeit vor.

Vielen lieben Dank an FAIRBINDUNG e.V.!!!

Es ist ein Schockszenario: Gerade noch sitzen Tochter und Mutter gemütlich gemeinsam vor dem Fernseher, als sich die Mutter auf einmal vor Schmerzen die Brust hält und dann das Bewusstsein verliert. In Panik ruft die Tochter den Notarzt, doch das Gespräch verläuft anders als erhofft. Zwar gibt das Erste-Hilfe Team der jungen Frau Anleitungen, wie sie ihrer Mutter durch eine Herzmassage helfen kann. Doch statt schnell ein Rettungsteam zu schicken, stellt sich heraus, dass sie in diese Gegend von Douala nicht kommen können.

Der Notfall, der auf rund 22 Seiten mit großen Illustrationen und kurzen Dialogen dargestellt wird, ist als Reflektionsanstoß für Kinder ab 5 Jahren gedacht. Was mache ich in einem Notfall? Welche Erste-Hilfe Maßnahmen kann ich selber leisten? Und warum verweigert der Rettungsdienst jemanden zur Hilfe zu schicken?

Im hinteren Teil des Comics gibt es im Kontext dieser Fragen Übungen, die Lehrer*innen oder andere pädagogische Kräfte mit Kindern durchführen können.

Das Team in Douala plant im Kontext des Comics einen Workshop durchzuführen. Zum Auftakt organisierten sie zunächst ein Treffen mit rund 10 Lehrkräften aus Partnerschulen, stellten den Comic vor und simulierten die dazugehörigen Übungen.

Der Comic wurde im Rahmen des Projektes „Anlu Bibliothek. Ein Ort für Empowerment, Wissensaustausch und Begegnung in Douala“  produziert.

Vor einigen Wochen redeten unsere Kolleg*innen Bathilde und Hilaire mit Hugo Flotat-Talon von der Deutschen Welle im Rahmen der Radiosendung „Vu d’Allemagne“. Im Zentrum des Gesprächs stand unser Comic Widerstand: Wie ist das Projekt entstanden? Warum ist es wichtig, antikolonialen Widerstand sichtbar zu machen? Warum ausgerechnet diese drei Widerstandsgeschichten aus Kamerun? Wie arbeiten wir damit in unseren Workshops mit Jugendlichen?

Im Anschluss besuchte der Journalist Henry Fotso unsere Partner von Initiative de Changement de Perspektive (ICP) in Oyack, ein Bezirk in Douala. Das Team von ICP stellte die Anlu Bibliothek und seine Bildungsaktivitäten zur lokalen Demokratieförderung im Kiez vor.

Wir bedanken uns bei der Deutschen Welle für das Interesse und die coole Sendung!

3 Tage voller Austausch, Diskussionen, Präsentationen und gemeinsamem Zukunftspläne schmieden. Das Bildungsfestival „Les kwats de Douala 3e se mobilisent“ vom 10.-12.02.2022 ist zu Ende und unser Team in Douala ist erschöpft aber glücklich.

Zum ersten Mal hat unsere Schwesternorganisation Initiative de Changement de Perspective (ICP) ein so großes Event organisiert und es hat sich gelohnt: 2 Podiumsdiskussionen, 3 Workshops, 6 Auftritte von sozial engagierten Künstler*innen, 12 Stände und Präsentationen von Stadtteilvereinen, die Präsentation eines Modelbaus „Der Bezirk meiner Träume“ und ein umfangreiches Programm für Kinder. Denn die Zukunft von Kindern und Jugendlichen stand passend zur jährlichen Fête de la jeunesse am 12.02. im Mittelpunkt allen Austauschs.

Thematisch wurde eine ganze Bandbreite von lokal relevanten Fragen diskutiert. So ging es um Gewalt an Mädchen und Frauen, die Kosten und Qualität der Schulen, um die extreme Verschmutzung und fehlende Müllentsorgung sowie die mangelhafte Wasserversorgung in den Bezirken.

Liebes Team der ICP herzlichen Glückwunsch für dieses tolle Festival!!!

Für mehr Eindrücke zum Festival:

Das Projekt „Mon kwat se mobilise“ wird unter anderem durch das Programm Migration & Diaspora der GIZ gefördert.

Die Vorbereitungen für das Demokratiefestival „Mon kwat se mobilise“ unserer Schwesternorganisation Initiative de changement des perspectives (ICP) sind in vollem Gange. Neben Podiumsdiskussionen, Workshops und Konzerten politischer engagierter Musiker*innen werden zahlreiche Vereine ihre Arbeiten präsentieren. ICP unterstützt die Vereine ihre Themen wissenschaftlich fundiert, aber kreativ zu präsentieren. Bei regelmäßigen Treffen diskutieren die teilnehmenden Vereine zudem ihre Präsentationen und unterstützen sich gegenseitig.

Gemeinsam mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen ist ICP außerdem dabei den „Quartier de mon rêve“ (Der Bezirk meiner Träume), erst zu zeichnen und dann in Form einer Modelstadt zu bauen.

Vom 10.-12.02.2022 ist es dann soweit. Das Bildungsfestival „Mon kwat se mobilise“ findet in Oyak statt und die Vereine präsentieren ihre Ergebnisse. Wir sind gespannt!

Das Projekt „Mon kwat se mobilise“ wird unter anderem durch das Programm Migration & Diaspora der GIZ gefördert.

 

Unsere Schwesternorganisation Initiaitve perspective de changement (ICP) in Douala hat gemeinsam mit Engagierten ihres Partners Un Monde Avenir mit Einwohner*innen des Bezirks Douala 3 ins Gespräch. Das Team befragte mit standalisierten Fragebögen insgesamt 350 Personen nach ihren Forderungen an die lokale Politik für die kommenden Wahlen.

Die Mehrheit der Studienteilnehmer*innen fordert bessere lokale Infrastruktur wie Straßen, Straßenbeleuchtung, Wasserversorgung und den Ausbau der medizinischen Versorgung. Gefordert wurde auch ein besserer Zugang sowie die Kommunikation über verfügbare Arbeitsplätze und der Ausbau von Bildungs – und Freizeiteinrichtungen, wie Bibliotheken oder Jugendzentren.

Im Oktober 2018 finden in Kamerun Präsidentschaftswahlen statt. Die  Kommunal – und Parlamentswahlen, die ursprünglich ebenfalls 2018 stattfinden sollten wurden auf 2019 verschoben.

Der überwiegende Teil der Befragten hatte kaum Informationen über die Funktionsweisen und Entscheidungsstrukturen kommunaler politischer Prozesse. Auch die Möglichkeiten der Mitgestaltung kommunaler Politik war der Mehrheit unbekannt. Die Studie zeigte auch, dass die Wahlbeteiligung der Menschen sehr gering ist. Vor allem junge Frauen gaben an sich politisch nicht repräsentiert zu sehen und sich deshalb nicht am politischen Prozess zu beteiligen.

 

Das kamerunische Lokalfernsehen berichtet über das Projekt Profiling und die demokratische Teilhabe der Einwohner*innen. Mit unserem Projektkoordinator Hilaire und anderen Engagierten von Un Monde Avenir diskutieren sie die Ergebnisse der Umfrage. Das hohe Interesse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der Mitgestaltung lokaler Politik stellt ein wichtiges Potenzial zur Gesellschaftsveränderung dar.

 

Heute sprach unser Projektkoordinator Hilaire mit Journalist*innen in Douala über das Projekt Profiling und über die Notwendigkeit, dass die Einwohner*innen des Bezirks Douala 3 selbstbestimmt und informiert wählen gehen.

Er übte Kritik daran, dass die lokalpolitischen Verantwortlichen sich nicht um die Anliegen der Einwohner*innen ihres Bezirks kümmern. Die Gespräche mit den Einwohner*innen haben gezeigt, dass sie klare Forderungen an die lokale Politik haben: Straßen, Wasser- und Gesundheitsversorgung sollten u.a. verbessert werden.