Für die Umbenennung der M*straße
Wir waren am Wochenende auf dem 6. Umbenennungsfest der M*straße in Berlin Mitte. Es gab Redebeiträge, Austausch, Poetry, Performance und Konzerte.
Der 1706 vergebene Name M*straße geht auf die Fremdbezeichnung für die Menschen afrikanischer Herkunft zurück, die zumeist schon als Minderjährige verschleppt wurden und in den nahegelegenen Palais der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt dienen mussten.
Das Berliner Bündnis Decolonize Berlin, bestehend aus verschiedenen aktiven Initiativen aus dem Bereich, fordert seit vielen Jahren, dass die Straße in Würdigung einer afrodeutschen Persönlichkeit des Widerstands gegen Kolonialrassismus umbenannt wird. Symbolisch wurde die Straße zu Ende der Veranstaltung in Anton W. Amo Straße umbenannt: Anton Wilhelm Amo (geboren 1703 in Ghana) war der erste Schwarze Akademiker in Deutschland und Preußen. Er lehrte u.a. an der preußischen Universität Halle.
Ähnlich wie hier in Berlin kämpft in Douala, Kamerun, André Blaise Essama seit Jahren für die Dekolinisierung der Hafenstadt von deren sichtbaren kolonialen Spuren. Er fordert die Abschaffung der Monumente aus der Kolonialzeit und dafür die Würdigung von kamerunischen Widerstandskämpfer*innen. Der Aktivist sitzt derzeit aufgrund seiner Aktionen im Gefängnis. Wir erzählen u.a. von Essamas Engagement in unserem Comic WIDERSTAND. Drei Generationen antikolonialer Proteste in Kamerun.