Die Bell Story
Petition, Boykott und Protest in Douala (1884-1914)
Schön, dass du da bist 😊
Du kannst dir nicht vorstellen, was hier vor über 100 Jahren abging …
… die Douala haben echt alles dafür getan ihre Stadt zu verteidigen …
Jetzt hast du einen kleinen Eindruck von unserer Stadt. Hier lebte vor über 100 Jahren Rudolf Douala Manga Bell – kurz Bell, als Sohn eines Douala Königs. Zu Bells Zeiten war Douala natürlich viel kleiner und längst nicht so multikulturell wie heute:
Jetzt hast du einen kleinen Eindruck von unserer Stadt. Hier lebte vor über 100 Jahren Rudolf Douala Manga Bell...
Jetzt hast du einen kleinen Eindruck von unserer Stadt. Hier lebte vor über 100 Jahren Rudolf Douala Manga Bell, kurz Bell genannt, als Sohn eines Douala-Königs. Zu Bells Zeiten war Douala natürlich viel kleiner und längst nicht so multikulturell wie heute:
Die Douala, die vorwiegend in der Region leben, handeln mit Fischen, Öl oder auch Elfenbein. Die Produkte tauschen sie mit benachbarten Königreichen und europäischen Händler*innen – darunter auch deutsche Unternehmer*innen.
Lange pflegt auch Bells Familie gute Beziehungen zu den Deutschen. Doch ab 1910 werden sie zu einem großen Problem für den jungen König und den Rest der Bevölkerung in Douala…
Die Produkte tauschen sie mit benachbarten Königreichen ...
Die Douala, die vorwiegend in der Region leben, handeln mit Fischen, Öl oder auch Elfenbein. Die Produkte tauschen sie mit benachbarten Königreichen und europäischen europäischen Händler*innen – darunter auch deutsche Unternehmer*innen.
Lange pflegt auch Bells Familie gute Beziehungen zu den Deutschen. Doch ab 1910 werden sie zu einem großen Problem für den jungen König und den Rest der Bevölkerung in Douala…
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Das koloniale Projekt macht sich bereits beim Namen des Landes bemerkbar: Er leitet sich aus dem portugiesischen Wort „Camarões“ (Krabben) ab. Im 15. Jahrhundert sahen portugiesische Händler*innen an einer Flussmündung so viele Krabben, dass sie den Fluss „Rio dos Camarões“ nannten. Die Deutschen, die das Gebiet ab 1884 unter ihre Kontrolle bringen wollten, kreierten so den Namen für das gesamte Land: Kamerun.
In der Sprache der Douala, heißt der Fluss Wouri. Während der Fluss seinen Namen zurückbekommen hat, ist der koloniale Name für den Staat bis heute geblieben. Für ihn gab und gibt es keine afrikanische Bezeichnung, denn er existierte nicht, bevor die Deutschen ihn durch Grenzverträge mit Großbritannien und Frankreich aus dem Nichts schufen.
Ab Juli 1884 wurden erste sogenannte Schutzverträge zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen an der Küste – zum Beispiel in Douala, Bimbia, Batanga, Kribi oder Campo – und deutschen Händler*innen geschlossen. Die Verträge regelten, dass die Gesetzgebungs- und Verwaltungshoheit des Gebiets an die deutsche Regierung ging. Das Land aber blieb Eigentum der jeweiligen Bevölkerungsgruppe. Bells Großvater schloß am 12. August 1984, gemeinsam mit anderen Douala-König*innen einen solchen Schutzvertrag mit den Deutschen.
Ohne eine*n einzige*n afrikanische*n Vertreter*in, teilten europäische Großmächte den afrikanischen Kontinent auf der Berliner Konferenz 1884/85 unter sich auf. So wurden Einflussgebiete und Staaten erschaffen, die bestehende Königreiche, Sprachgruppen oder auch die wirtschaftliche Nutzung bestimmter Gebiete ignorierten und zerstörten. Obwohl die deutschen Händler*innen zu diesem Zeitpunkt nur einige Schutzverträge mit Bevölkerungsgruppen an der Küste geschlossen hatten, benutzen sie diese als Argument, um eine große Fläche für ihre Kolonie in Zentralafrika zugesprochen zu bekommen. So etablierten sie die Kolonie Kamerun.
Um das auf der Berliner Konferenz zugeteilte Gebiet zu kontrollieren, drangen die Deutschen ins Landesinnere vor. Dort wo die Bevölkerung die Verträge nicht unterzeichnete, führten sie Krieg. Sie zerstörten Städte und Dörfer und zwangen die Bevölkerung zur Arbeit. Viele Bevölkerungsgruppen wurden durch die kolonialen Grenzen in verschiedene Länder verteilt. Verwandte in den Nachbarländern waren auf einmal Bürger*innen eines anderen Landes und das bis heue. Massas, Toupouris und Saras leben beispielsweise sowohl in Kamerun als auch im Tschad und letztere sogar in der Zentralafrikanischen Republik. Die Fang leben nicht nur in Kamerun, sondern auch in Zentralafrika, Gabun und in Guinea Äquatorial.
Nachdem die Deutschen die Kolonie Kamerun offiziell auf der Berliner Konferenz gründen, gehen sie agressiv gegen die auf dem Gebiet lebende Bevölkerung vor.
In Douala treiben sie ihre rassistische Kolonialpolitik 1911 auf die Spitze: Sie wollen die Stadt in ein afrikanisches und ein europäisches Gebiet teilen.
Nachdem die Deutschen die Kolonie Kamerun offiziell...
Nachdem die Deutschen die Kolonie Kamerun offiziell auf der Berliner Konferenz gründen, gehen sie agressiv gegen die auf dem Gebiet lebende Bevölkerung vor.
In Douala treiben sie ihre rassistische Kolonialpolitik 1911 auf die Spitze: Sie wollen die Stadt in ein afrikanisches und ein europäisches Gebiet teilen.
Im Königspalast der Familie Bell. Hier leben Douala Manga Bell und seine Frau Emily Engome Dayas. Bell ist seit dem Tod seines Vaters 1908 König. Angesichts der zunehmenden Repressionen durch die Deutschen, sucht Bell mehr als sein Vater und Großvater das Gespräch mit anderen Douala-Autoritäten.
Hier leben Douala Manga Bell und seine Frau …
Hier leben Douala Manga Bell und seine Frau Emily Engome Dayas. Bell ist seit dem Tod seines Vaters 1908 König. Angesichts der zunehmenden Repressionen durch die Deutschen, sucht Bell mehr als sein Vater und Großvater das Gespräch mit anderen Douala-Autoritäten.
Zwischen 1910 und 1914 widersetzen sich die Douala mit diversen Strategien gegen die Pläne der deutschen Kolonialverwaltung. Unter der Führung von Douala Manga Bell schließen sie sich zusammen und organisieren ihr Vorgehen durch regelmäßige Treffen.
Zwischen 1910 und 1914 widersetzen sich die Douala mit diversen …
Zwischen 1910 und 1914 widersetzen sich die Douala mit diversen Strategien gegen die Pläne der deutschen Kolonialverwaltung. Unter der Führung von Douala Manga Bell schließen sie sich zusammen und organisieren ihr Vorgehen durch regelmäßige Treffen.
Sie verfassen mehrere Beschwerden und Petitionen, die sie direkt an den Deutschen Reichstag senden – wie dieses Telegramm vom November 1911.
Die Kolonialverwaltung schlägt hart zurück: Zur Einschüchterung der Bevölkerung und um Zwangsräumungen vorzubereiten, schickt die deutsche Regierung im August 1913 deutsches Militär nach Douala.
Als sich die Politik der Deutschen verschärft und sie die Menschen aus ihren Häusern vertreiben, mobilisieren sich die Douala, organisieren Proteste und boykottieren das örtliche deutsche Krankenhaus.
Im Dezember 1913 reist Ngoso Din, der engste Berater Bells, versteckt auf einem Schiff nach Deutschland. Mit der Unterstützung des Journalisten Gerlach und Rechtsanwalts Halpert reicht er eine Petition beim Reichstag ein.
Diese Petition hat schließlich Erfolg. Am 18. März 1914 entscheidet der Reichstag, die angestrebte Teilung der Stadt Douala durch die deutsche Kolonialmacht zu stoppen. Die Enteignungen werden unterbrochen. Die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer in Douala.
Diese Petition hat schließlich Erfolg...
Diese Petition hat schließlich Erfolg. Am 18. März 1914 entscheidet der Reichstag, die angestrebte Teilung der Stadt Douala durch die deutsche Kolonialmacht zu stoppen. Die Enteignungen werden unterbrochen. Die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer in Douala.
Nach dem Erfolg der Petition, treten die Douala auch mit Autoritäten aus anderen Landesteilen in Kontakt, um sie vor den Deutschen zu warnen und sich mit ihnen zusammenzutun.
Im Mai 1914 erfährt die deutsche Kolonialverwaltung von den Gesprächen der Douala mit anderen Bevölkerungsgruppen. Sie beschuldigt Douala Manga Bell und Ngoso Din des Hochverrates. Ngoso Din wird festgenommen und nach Kamerun abgeschoben.
1914 nutzt die Kolonialverwaltung die instabile politische Lage nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs, um die Angeklagten im Schnellverfahren zu verurteilen. So werden im August 1914, neben Ngoso Din und Rudolf Douala Manga Bell und etwa 200 weitere Widerständler*innen ermordet.
1914 nutzt die Kolonialverwaltung die …
1914 nutzt die Kolonialverwaltung die instabile politische Lage nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs, um die Angeklagten im Schnellverfahren zu verurteilen. So werden im August 1914, neben Ngoso Din, Rudolf Douala Manga Bell und etwa 200 weitere Widerständler*innen ermordet.
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Wie sollte Deutschland für die Vergangenheit Verantwortung übernehmen?
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НEмцы несут ответственность за трагедию Дуалы так как в эпоху колониализма они несли прямое влияние на Камерун В результате их захватнической политики местное население подвергалось эксплуатации и жестокости, что оставило глубокий след в истории страны.
Anm. der Redaktion
Übersetzung des Kommentars:
Die Deutschen sind für die Tragödie von Douala verantwortlich, da sie während der Kolonialzeit direkten Einfluss auf Kamerun hatten. Infolge ihrer invasiven Politik wurde die lokale Bevölkerung ausgebeutet und brutalisiert, was tiefe Spuren in der Geschichte des Landes hinterlassen hat.
yo ich denke Deutschland sollte auf jeden Fall Verantwortung übernehmen für das was in der Kolonialzeit passiert ist.Die Länder wie Kamerun wurden voll ausgenutzt und viele Probleme von heute haben da ihren Ursprung. Es wäre nur korrekt wenn Deutschland das anerkennt und was zurückgibt egal ob es Entschädigungen oder Kultursachen sind. So könnte man Zeiger dass man die Vergangenheit ernst nimmt und versucht was wieder gutzumachen.
Gut geschriebene Informationen mit den Bildern dazu! Deutschland trifft auf jeden fall Schuld, das war kein schönes Ereignis. Die Menschen die unter Wohl und Ahnungslosigkeit gegenüber solchen Situationen stehen sollten sich glücklich schätzen.
Eine Abscheulichkeit die ich hier mitlesen musste. Das es solche Menschen gab ich könnte mit solchen Gedanken darüber den Verstand verlieren. Meine fresse alter. Alter ich bin so sauer auf Deutschland ach du sch
Ohne Worte. Ich fasse es kaum. Ich erwarte dass jeder sich in der heutigen Zeit benehmen wird und keinen für seine Egoistische Zwecke Verletzt. (Dieser Kommentar wurde von der Radaktion überarbeitet. Menschenverachtene Aussagen wurden entfernt.)
Krank voll fies von Deutschland
Widerwärtig die Deutschen, ich könnte kotzen was die diesen Menschen angetan haben. (Dieser Kommentar wurde von der Radaktion überarbeitet. Unzusammenhängende Aussagen wurden entfernt.)
Die Deutschen sind definitiv schuldig dafür das was sie den Menschen angetan haben. Die Menschen hatten versucht ihr Gebiet zu behalten und die Deutschen strebten nur nach Macht. Unglaublich. Ich kann nur hoffen dass die heutige Zeit reifen wird. (Dieser Kommentar wurde von der Radaktion überarbeitet. Unzusammenhängende Aussagen wurden entfernt.)
Als „Bio-Deutsche“ finde ich, dass Deutschland auf jeden Fall Verantwortung übernehmen muss, denn alle Menschen, die in Deutschland geboren sind, haben einfach Glück gehabt in diesem reichen und einflussreichen Land zu leben. Niemand hat es „verdient“, darum haben wir Deutschen auch die Pflicht, andere Menschen auf der Welt zu unterstützen, besonders wenn diese Menschen -oder ihre Vorfahren- durch Deutschland Unrecht oder Unglück erfahren haben.
Intéressant
sehr interessant.
wirklich interessant
wirklich sehr gut
Sehr interessant
Très bonne analyse des relations germano-camerounaises . Merci bien pour ces connaissances.
(Sehr gute Analyse der Deutsch-Kamerunischen Beziehungen. Vielen Dank für dieses Wissen.)
l’Allemagne doit assumer en procédant aux réparations immédiatement et d’honorer Douala manga bell, Din Ngosso et d’autres résistants sur le sol allemand et d’établir avec le peuple kamerun des relations étroites calquées sur le pacte de non agression
(Deutschland muss Verantwortung übernehmen, das heißt umgehend Reparationen leisten, Douala Manga Bell, Ngosso Din und weitere Widerständler*innen auf deutschem Boden ehren, aber auch eine enge Beziehung mit der kamerunischen Bevölkerung herstellen und pflegen, und dabei sich an einem Nichtangriffspakt halten.)