Schlagwortarchiv für: NEWS

Vor rund zwei Jahren haben wir fünf Personen zu Referent*innen für unsere Workshops im Projekt „Auf den Spuren des Widerstands gegen Rassismus“ ausgebildet. Endlich hatten wir Ende November 2022 die Gelegenheit uns mit ihnen für eine Evaluation ihrer Arbeit zu treffen. Auch wenn leider nicht alle Referent*innen dabei sein konnten, hat das Treffen viele neue Erkenntnisse und Anregungen für die weitere Organisation und Umsetzung der Workshops im Projekt gebracht.

Da die Mehrheit unserer Referent*innen nicht Deutsch als Erstprache spricht, entstehen während der Workshops oft Frustrationen. Häufig ist es ihnen nicht möglich in spontanen Diskussionen oder bei Fragen von Schüler*innen auf Grund der Sprachbarriere sicher zu antworten. Als Reaktion auf dieses Problem haben wir uns entschlossen ab 2023 einen Sprachkurs anzubieten, der die Referent*innen konkret mit Vokabular und Grammatik für die Workshops ausstattet.

Desweiteren haben wir darüber diskutiert, dass es wichtig ist sich als Referent*in kontinuierlich weiterzubilden und auch aktuelle Entwicklungen im Kontext unserer Themen zu kennen. Ab 2023 sollen auch regelmässige Evaluationstreffen stattfinden, so dass es einen regeren Austausch zwischen den Referent*innen gibt.

Wir waren beim Berliner Entwicklungspolitischen Bildungsprogramm (benbi) dabei! Nach vier Jahre Pause haben wir wieder Workshops auf dem benbi durchgeführt. Unter dem Thema „Miteinander Leben“ haben unserer Referent*innen Peter Nfon und Cynthia Mungo Shey ein Angebot zum Thema Müll & Koloniale Kontinuitäten entwickelt:

Das stinkt! Koloniale Kontinuitäten in der Müllentsorgung.

Täglich werden in Deutschland Tonnen von Müll produziert. Warum landet so viel davon in Ländern des Globalen Südens? Wir nehmen die Entwicklung von Müllentsorgung unter die Lupe und untersuchen, was koloniale Strukturen mit dem heutigen Abfallmanagement zu tun haben. Und wir erfahren, welche Auswirkungen der Müll auf das Leben von Menschen dort hat. Was soll sich ändern?

Wie jedes Jahr fand das benbi im FEZ in der Wuhlheide statt. KATE e.V. koordiniert das benbi zusammen mit zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und Bildungsreferent*innen.

Unser Angebot kam bei den teilnehmenden Schüler*innen gut an und füllt thematisch eine Lücke hinsichtlich Workshops der politischen Bildungsarbeit zum Thema Müll. Mit vielen interessanten Diskussionen & Anregungen im Gepäck, werden wir unser Angbeot nun weiterentwickeln und hoffen es bald auch an Berliner Schulen anbieten zu können.

Hier einige Impressionen von unsere Zeit auf dem benbi:

 

Im Oktober sind wir mit unserem Büro ins Global Village gezogen. Im Global Village in Berlin-Neukölln arbeiten rund 50 entwicklungspolitische und migrantisch-diasporische Vereine und Initiativen zu unterschiedlichen Themen globaler Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Diversität.

Unsere jährliche Vereinssitzung am 06. November 2022 war somit auch gleichzeitig unsere Einweihnungsparty in den neuen Räumlichkeiten. Nach der Präsentation der Projektaktivitäten in Deutschland und in Kamerun, haben wir zudem einen neuen Vorstand gewählt.

Flaubert Djateng, der bereits seit 2020 Vorstandsvorsitzender des Vereins ist, wird nun von Amejo Dick und Alma Seiberth als neue Vorstandsvorsitzende unterstützt.

Flaubert Djateng ist Leiter des Zenü Network in Bafoussam, Kamerun. Zenü Network ist ein Netzwerk von Akteuren der Zivilgesellschaft, die sich für soziale Transformationsprozesse einsetzt.

Amejo Dick ist Geschäftsführerin des Vereins Togogoeson e.V. in Berlin und setzt sich für digitale Bildung in Togo und Deutschland ein.

Alma Seiberth arbeit als Projektkoordinatorin bei Kulturprojekte Berlin. Die Institution kooperiert mit Berliner Museen, Bühnen, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen ua.

Vielen Dank an Flaubert Dyateng, Ameyo Dick und Alma Seiberth für die Annahme der Wahl zum Vorstand.

Am 29. Oktober 2022 hat unser Team in Douala die wunderschön renovierte Anlu-Bibliothek eröffnet. Insgesamt zwei Monate lang sind die Räumlichkeiten rennoviert worden und erscheinen nun im neuen Glanz: neu geflieste Böden, frisch gestrichene Wände und einladene Kunst an der Fassade.

Bei der Eröffnungsfeier waren neben den Einwohner*innen des Kiezes auch offizielle Gäste geladen: Der Bürgermeister von Doaula 3ième und les chefs du quartier Oyak 3 und Oyak 4 sowie Presse und Direktor*innen der umliegenden Schulen. In seiner Rede sprach der Bürgermeister seine Begeisterung für das Projekt aus und fügte hinzu, dass nicht einmal das Rathaus von Douala 3ième über eine eigne Bibliothek verfügt.“Die Jugendlichen von Oyak können sich glücklich schätzen einen Ort zu haben an dem sie sich bilden können.“

Immer wieder unterstützen uns tolle Menschen, Vereine, Verlage und auch Buchhandlungen mit Bücherspenden. Im September hat uns auch InterKontinental 10 wunderbare Bücher von afrikanischen Autor*innen gespendet. Die Bücher sind seit Oktober bereits in der Anlu-Bibliothek und tragen zu weiteren Diversität, der dort verfügbaren Literatur bei.

InterKontinental ist die erste Buchhandlung spezialisiert auf afrikanische und afrodiasporische Literatur in Deutschland. Seit 2018 bieten sie in Berlin-Friedrichshain eine Auswahl an Belletristik (deutsch, englisch und französisch), Sachbücher zu Politik und Kultur, Kinder- und Jugendbücher sowie Klassiker der Weltliteratur.

Wir bedanken uns ganz herzlich und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Das African Book Festival versammelt jährlich  Autor*innen und Künstler*innen des afrikanischen Kontinents und seiner globalen Diaspora für Lesungen, Diskussionen, Interviews Konzerte und Spoken Word Performances in Berlin. Das jährliche African Book Festival wird präsentiert von InterKontinental e.V., einem gemeinnützigen Verein mit dem Ziel, zur Verbreitung afrikanischer und afrodiasporischer Literaturen in Deutschland beizutragen. Wir waren bei der diesjährigen Veranstaltung schon zum 2. Mal mit einem Stand dabei.

Der südafrikanische Autor, Fotograf und Filmemacher Lidudumalingani hat das African Book Festival 2022 kuratiert und ein wirklich außerordentliches Programm auf die Beine gestellt. Besonders toll war die Lesung der ugandischen Autorin Jennifer Nasubuga Makumbi zu ihrem Buch First Women.

Wir freuen uns riesig, dass unsere Partnerorganisation ICP in Douala ihr Bibliotheksprojekt „Die Anlu Bibliothek – Ein Ort für Empowerment und Engagement im Kiez“ nun mit einer Projektförderung an den Start bringen kann. Die Nord-Süd Brücken Stiftung und die Stiftung Umverteilen unterstützen das Projekt zunächst bis März 2023.

Das Projekt empowert junge Menschen und regt sie dazu an sich zivilgesellschaftlich zu engagieren. Ausgangspunkt dafür ist die Anlu-Bibliothek, die Afrikanische und Afrodiasporische Literatur sowie Schulbücher bereitstellt. Seit Dezember 2020 ist die Anlu Bibliothek geöffnet und bietet ihren Besucher*innen bereits knapp 1000 Bücher aller Art (Comics, Essays, Romane, Wissenschaftliches, Schulbücher) in französischer und englischer Sprache sowie Nachhilfekurse.

Mit der Förderung werden die Räume der Bibliothek rennoviert sowie regelmässige Öffnungzeiten garantiert und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Die Rennovierungsarbeiten sind derzeit im vollen Gange.

Vielen Dank an die Nord-Süd Brücken Stiftung und die Stiftung Umverteilen und alle anderen tollen Vereine und Menschen, die uns unterstützen. Wir freuen uns nach wie vor über Bücherspenden Afrikanischer und Afrodiasporischer Autor*innen auf Englisch oder Französisch. Besonders Kinder- und Jugendbücher sind immer Willkommen!!

Im Juli haben wir unsere Arbeit bei einem Event des Kultursommerfestivals im Gretchen präsentiert. Das Kultursommerfestival bietet diesen Sommer 90 Tage kostenlose Kulturveranstaltungen an. Im Gretchen trat der äthopische Musiker Mulatu Astake Addis auf und zivilgesellschaftliche Vereine aus dem Kiez konnten ihre Arbeiten vorstellen. Das Konzert war der Hammer und der Veranstalter musste den Club noch vor Beginn schließen, weil so viele Menschen den Musiker sehen wollten.

Wir hatten eine gute Zeit und bedanken uns beim Gretchen und dem Kultursommerfestival für die Einladung!

Das Kultursommerfestival läuft noch bis Ende September. Schaut doch mal ins Programm: https://www.draussenstadt.berlin/de/kultursommerfestival

Vor einigen Wochen redeten unsere Kolleg*innen Bathilde und Hilaire mit Hugo Flotat-Talon von der Deutschen Welle im Rahmen der Radiosendung „Vu d’Allemagne“. Im Zentrum des Gesprächs stand unser Comic Widerstand: Wie ist das Projekt entstanden? Warum ist es wichtig, antikolonialen Widerstand sichtbar zu machen? Warum ausgerechnet diese drei Widerstandsgeschichten aus Kamerun? Wie arbeiten wir damit in unseren Workshops mit Jugendlichen?

Im Anschluss besuchte der Journalist Henry Fotso unsere Partner von Initiative de Changement de Perspektive (ICP) in Oyack, ein Bezirk in Douala. Das Team von ICP stellte die Anlu Bibliothek und seine Bildungsaktivitäten zur lokalen Demokratieförderung im Kiez vor.

Wir bedanken uns bei der Deutschen Welle für das Interesse und die coole Sendung!

Unsere Wanderausstellung Zwischen Petition und Rebellion – Auf den Spuren des antikolonialen Widerstands in Kamerun steht in diesem Frühjahr für zwei Monate in der Aula der Fritz-Karsen-Schule in Berlin Neukölln. Dort dürfen die Comic-Figuren Acha und Kenjo aus Douala wieder Schüler*innen in die Ausstellung begrüßen und wichtige Infos zum kamerunischen Kontext und zu kolonialen Kontinuitäten aus ihrer Perspektive vermitteln.

Die Ausstellung stellt Geschichten des antikolonialen Widerstands in Kamerun aus unserem Comic Widerstand vor. Drei Widerstandskämpfe stehen exemplarisch für verschiedene Generationen und soziale Gruppen, die sich gegen Kolonialismus und dessen Erbe wehr(t)en. Sie machen das Ausmaß rassistischer Kolonialpolitik Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens im Kamerun deutlich. Audio- und Videostationen sowie weitere Gestaltungselemente machen die Ausstellung dabei besonders interaktiv. Schüler*innen können sich an den Diskussionswänden beteiligen und ihre Ansichten zu verschiedenen Themen wie Erinnerungskultur, globaler Wirtschaft und Menschenrechten darstellen.

Als Begleitprogramm gibt unser Team drei Workshops vor Ort. Wir sprechen mit den Schüler*innen über den Zusammenhang von Kolonialismus und Rassismus  und besuchen gemeinsam die Ausstellung.