Letzte Woche waren wir zwei Tage an der Grundschule Max Dortu in Potsdam, um mit Schüler*innen der 6. Klassen über das Thema Sorge-Arbeit zu diskutieren. Die Konzeption und Durchführung des Projekttages Unsichtbare Arbeit – wen kümmert’s? fand im Rahmen der Brandenburger Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationstage 2019 (brebit) statt.
Ob in der Kita, im Krankenhaus oder zu Hause: Menschen sorgen für andere jeden Tag auf der ganzen Welt. Aber ist jede Arbeit gleich bezahlt und wertgeschätzt? Mit dieser Frage schauten wir uns gemeinsam mit den Schüler*innen Tätigkeitsbereiche an, die im alltäglichen Leben oft unsichtbar bleiben: Alte Menschen pflegen, kleine Kinder betreuen, zu Hause putzen oder die Schule sauber machen – Wen kümmert’s? Spielerisch und interaktiv begaben wir uns auf historische Spurensuche: Warum sind es überwiegend Frauen, oft mit Migrationsgeschichte, die in diesen Berufen arbeiten? Mit Fotos, Audioaufnahmen und Film lernten die Schüler*innen die Geschichten von drei Frauen kennen, die ihr zu Hause verlassen haben und hier arbeiten. Anschließend haben sich die Schüler*inen darüber ausgetauscht, wie die Arbeit in unserer Gesellschaft solidarischer organisiert werden könnte.
Methodisch baute der Workshop anfangs auf ein Blitzlicht zur Bedeutung von „Arbeit“ sowie auf einen starken Lebensbezug der Schüler*innen auf, die in einer Art Stationenlauf die anfallenden Arbeitstätigkeiten zu Hause oder an der Schule beschrieben. Darüber hinaus reflektierten sie in Arbeitsgruppen darüber, wer nach ihrer Erfahrung diese Arbeiten in der Familie oder in der Schule verrichtet. Die Arbeitsverteilung und -bedingungen sowie die globalwirtschaftlichen Aspekte wurden in der biografischen Arbeit mit drei Frauenporträts aus Polen, Zimbabwe und Vietnam erarbeitet.
Der Workshop wurde gut angenommen, muss aber konzeptionell noch weiter verfeinert werden. Vor allem die Auswirkungen in den Herkunftsländern der Frauen, die aus dem Globalen Süden in den Globalen Norden migrieren wollen wir noch deutlicher herausarbeiten.
Wir freuen uns, damit unser Angebot bildungspolitisch zu erweitern und freuen uns auf weitere Workshops zu der Thematik in naher Zukunft! Vielen Dank an das brebit-Team für diese wertvolle Möglichkeit!
Weitere Infos sind auf der brebit-Homepage zu finden: